Silikone - Poly(organo)siloxane

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Werkstoffe / Materialien

Silikon ist der Überbegriff für eine ganze Gruppe von synthetisch hergestellten Polymeren, die sich im Wesentlichen aus Silicium (Si) und Sauerstoff (O) zusammensetzen (SiO₂)n. Freie Valenzelektronen des Siliziums gehen häufig Bindungen mit Kohlenstoffwasserstoffresten wie z. B. Methyl- oder Vinylgruppen ein. Die Molekülketten werden, wie bei den meisten Kunststoffen durch Polymerisation erzeugt. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich anstelle des Begriffs Silikone häufig die Begriffe Poly(organo)siloxane oder einfach Siloxane wieder.

Durch verschiedene Zusatzstoffe kann die Eigenschaft des Silikons angepasst werden, sodass es in diversen Bereichen Anwendung findet und sowohl in flüssiger Form für Silikondichtpasten oder Ölen als auch in fester Form für Schläuche oder Dichtungen in Rohrleitungen Anwendung findet. Im Haushalt sind häufig auch Plätzchen- und Kuchenformen aus Silikon anzufinden.

Eigenschaften von Silikonkautschuk und Silikongummi

Die Eigenschaften sind stark von der Zusammensetzung des Silikons abhängig, weshalb ich hier nur auf die Eigenschaften von hartem Silikon, wie es in der Rohr- und Schlauchtechnik verwendet wird eingehe. Silikon zeichnet sich im Generellen durch eine hohe Temperaturbeständigkeit (-60 °C bis 200 °C)sowie eine sehr gute chemische Beständigkeit aus und ist physiologisch unbedenklich. Im Folgenden einige Medien, für die sich Schläuche oder Dichtungen aus Silikonkautschuk eignen und nicht eignen:

Silikon ist beständig gegen:

  • Wasser
  • Luft
  • Alkohole
  • Glykole
  • Ketone
  • Fette und Öle
  • Laugen
  • Säuren (bei niedriger Konzentration)
  • Salzlösungen
  • Wasserstoffperoxid

Silikon ist nicht beständig gegen:

  • Aromatische Kohlenwasserstoffe
  • Chlorierte Kohlenwasserstoffe
  • Konzentrierte Säuren (z.B. Schwefelsäure und Salpetersäure)
  • Konzentrierte Laugen (z.B. Natronlauge)
  • Aldehyde
  • Halogenierte Kohlenwasserstoffe
  • Schwefelverbindungen
  • Ether
  • Phenole
  • Amine

Beachten Sie allerdings, dass die chemische Beständigkeit stark von Faktoren wie z. B. der Temperatur, der Medienkonzentration und der Kontaktdauer mit dem Medium (Expositionszeit) abhängt.

Ist Silikon für Trinkwasserleitungen geeignet?

Ja, Silikon ist für Trinkwasserleitungen geeignet und physiologisch unbedenklich. Silikon ist ein ungiftiges und geschmacksneutrales Material, das für die Verwendung in Trinkwasseranwendungen zugelassen ist. Es ist beständig gegenüber Wasser und anderen in Trinkwasser enthaltenen Substanzen und verursacht keine Verunreinigungen oder Abbauprodukte, die schädlich für die menschliche Gesundheit sein könnten.

Es ist jedoch darauf zu achten, dass das verwendete Silikon eine Trinkwasserzertifizierung besitzt oder dafür konzipiert ist bzw. die Standards für Trinkwasserleitungen erfüllt, da verschiedene Zusatzstoffe durchaus physiologisch bedenklich sein können. Wir bieten Ihnen ausschließlich Produkte (Schläuche oder Dichtungen) aus trinkwassertauglichem Silikon an.

Ist Silikon UV-beständig?

Wie bei allen Kunststoffen, kann eine Sonneneinstrahlung die Molekülketten aufspalten, wodurch diese neuen Reaktionen eingehen. Als Folge verfärbt sich das Silikon, verblasst und kann seine Elastizität verlieren und verspröden. Durch Zusatzstoffe (Additive), wie z. B. UV-Stabilisatoren, kann man die Haltbarkeit verlängern.

Einsatzbereiche in Rohr- und Schlauchleitungen

Silikon wird aufgrund der hohen Beständigkeit und der physiologischen Unbedenklichkeit häufig als Dichtungsmaterial oder auch für Schläuche eingesetzt, wo es die Materialien EPDM, NBR, FKM (Viton) oder PVC ersetzt. Der Einsatzbereich ist dabei vielseitig und reicht von der chemischen Industrie über die Lebensmittelindustrie bis hin zur Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung. Aufgrund des hohen Preises, kommt es allerdings häufiger im professionellen Bereich zum Einsatz, oder wenn die Eigenschaften wie etwa die Trinkwassertauglichkeit vorausgesetzt werden.