Die Abkürzung „EPDM“ steht für Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, einem Elastomer oder auch Gummi, welcher aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, wie etwa einer hohen Witterungsbeständigkeit, der guten chemischen und thermischen Beständigkeit und der Langlebigkeit für Folien und Dichtungen verwendet wird. Die Nutzung als Folie erfolgt zwar hauptsächlich auf Hausdächern, aber auch beim Teichbau ist die EPDM-Folie dank der hohen UV-Beständigkeit und der Tatsache, dass sie selbst bei Kälte noch sehr flexibel bleibt, nicht mehr wegzudenken. Gerade im Bereich des Teichbaus eignet sich, auch wenn etwas teurer die Teichfolie aus EPDM besser als eine Teichfolie aus PVC.
Aufgrund ihrer guten Beständigkeit, der einfachen Verarbeitung sowie des geringen Preises kommen in der Wassertechnik meist Dichtungen aus EPDM zum Einsatz, wo sie zum Abdichten von Verschraubungen, in Ventilen und in Gewindekappen Anwendung finden. Die EPDM-Dichtungen sind beständig gegen verschiedene Säuren, Laugen, Wasser und Salzwasser, wodurch ein großer Anwendungsbereich gewährt wird. Nicht beständig ist EPDM hingegen gegen Öle.
Chemische Beständigkeit von EPDM.
Eigenschaften
- EPDM eignet sich für einen Temperaturbereich von -10 bis 90 °C (kurz bis 120 °C).
- Die hohe UV-Beständigkeit und Wetterbeständigkeit/Alterungsbeständigkeit sorgt auch im Außenbereich für eine lange Haltbarkeit des Kunststoffes.
- Aufgrund der hohen Verformbarkeit des Kunststoffs kann EPDM auch leichte Beschädigungen an Dichtflächen überbrücken.
- EPDM zeichnet sich durch eine hohe Chemikalienbeständigkeit (auch Ozon) gegenüber polaren Stoffen wie Wasser/Wasserdampf, Alkohol, Kühlflüssigkeiten Säuren und Laugen aus, ist allerdings nicht beständig gegenüber unpolare Stoffe wie Öle, Benzin- und Dieselkraftstoffe.
- EPDM ist je nach Mischung physiologisch unbedenklich und kann auch in Trinkwasserleitungen verwendet werden, da es die Anforderungen der europaischen und amerikanischen Richtlinien zu Kunststoffen mit Trinkwasserkontakt erfüllt.
- Eine Verklebung mit speziellem EPDM-Kleber ist möglich. Alternativ kann EPDM auch verschweißt werden.
- Anders als Weich-PVC besitzt EPDM keine flüchtigen Weichmacher, wodurch eine Versprödung durch die Ausdünstung selbiger ausbleibt. Bodenbeläge, Dach- und Teichfolien sowie Gartenschläuche aus EPDM bleiben länger flexibel als Ihre Gegenstücke aus PVC.
- EPDM gilt aufgrund der langen Lebensdauer als eine ökologischere Alternative zu verschiedenen Kunststoffen, wie z. B. Weich-PVC.
Dem EPDM wird ein nicht unbeachtlicher Teil an Ruß beigemischt, um die chemischen und auch mechanischen Eigenschaften (z. B. Dehnbarkeit) zu verfeinern. Der Rußanteil kann dabei variieren, liegt jedoch häufig bei etwa 30 % in den meisten Dichtungen. Für Spezialanwendungen auch höher. Beachten Sie, dass der Ruß vor allem bei höheren Temperaturen aus dem EPDM gelöst wird und ins Medium entweichen kann.
Verwenden Sie bei Anwendungen, die eine hohe Medienreinheit, wie z. B. im Trinkwasserbereich bei Heißwasserleitungen, der chemischen Industrie, der Lebensmitteltechnik, der Medizintechnik oder in Laboren für z. B. Reinstwasser benötigen, Dichtungen aus alternativen Stoffen, wie z. B. FKM (Viton), NBR oder PTFE (Teflon).
Aufbau
Wie die meisten Kunststoffe, wird auch EPDM in einer Vielzahl von Varianten gefertigt, welche je nach Einsatzbereich und Anwendungszweck bestimmte Eigenschaften erfüllen sollen. Durch die Veränderung der Mengenverhältnisse der eingesetzten Komponenten werden die Eigenschaften des Polymers verändert. Bei EPDM werden die Eigenschaften hauptsächlich über den Ethylen-Gehalt bestimmt, welcher bei handelsüblichen EPDM-Kautschuken üblicherweise bei 45 - 75 % liegt. Bei steigendem Ethylen-Gehalt wird der Kunststoff kristallin (die Polymerketten ordnen sich lamellenartig an), wodurch die Härte, aber auch die Brüchigkeit zunimmt. Je weicher das EPDM ist, desto mehr amorphe (Polymerketten in knäuelartiger Struktur) und weniger kristalline Bereiche liegen vor.