Welches Filtermaterial eignet sich für Gartenteiche?

Welches Filtermaterial eignet sich für Gartenteiche?

Auswahl an Filtermaterial für den Gartenteich

Die Auswahl an Filtermaterialien, auch Filtermedien genannt ist in den letzten Jaren stetig gestiegen und bietet neben den bekannten und immer noch häufig verwendeten Filterschaummatten auch Japanmatten, Lavasteine, Kunststoffkörper und Keramikelemente an. Aber braucht man wirklich all diese Filtermaterialien oder kann man sich auf ein paar beschränken? Und wo liegen eigentlich die Vorteile oder auch die Nachteile der verschiedenen Filtermedien? Diese Fragen will ich hier etwas näher auf den Grund gehen, um ein wenig „Klarheit“ zu schaffen.

Welche Filtermöglichkeiten gibt es?

Die Filterung wird unterschieden, indem die zugrunde liegenden Prozesse bestimmt werden, welche durch bestimmte Filtermaterialien erzielt werden sollen. So entstehen folgende Filtermöglichkeiten, die bei einer normalen Filterung des Teichwassers vorhanden sein sollten, um das Wasser sauber und klar zu halten.

Mechanische Filterung

Spaltfilter von oben mit Sicht auf das gebogene Sieb (Bogensiebfilter)
Ein Spaltfilter reinigt mechanisch, indem das Teichwasser durch ein feines Sieb fließt. Die Filterung ist sehr fein.

Als mechanische Filterung werden alle Filterungen bezeichnet, die darauf abzielen Festkörper wie etwa Laub oder Schwebekörper aus dem Wasser herauszufiltern. Die mechanische Filterung erfolgt in der Regel als erster Schritt, wenn das Teichwasser durch einen Teichfilter gelassen wird. Außerdem kann eine mechanische Filterung bereits beim Ansaugen an der Teichpumpe erfolgen, wenn diese mit einem Saugkorb oder einem Filterschwamm ausgestattet ist und so bereits grober Schmutzpartikel zurückgehalten werden, bevor sie den Filter passieren können.

Für die mechanische Reinigung kommen folgende Filtermaterialien zum Einsatz:

  • Filterschaummatten
  • Filtersiebe (Bogensiebfilter)
  • Filterbürsten
  • Vortexfilter (Vorfilter ohne Filtermaterial.)

Biologische Filterung

Nahaufnahme eines Kunststoffelements zur Biologischen Filterung.
Nahaufnahme eines etwa 1 cm großen Kunststoffelements zur Biologischen Filterung.

Bei der biologischen Filterung macht man sich den Zersetzungsapparat der Natur zunutze, indem Filtermaterialien verwendet werden, welche sich durch eine sehr große oberfläche auszeichen, an der sich Bakterien ansiedeln, welche bestimmte Stoffe (hauptsächlich Ammonium, Ammoniak und Nitrit) aus dem Wasser umwandeln umdiese wieder für die Pflanzen zugänglich zu machen und das Wasser zu „entgiften“. Hierbei macht man sich die natürlichen Prozesse der Assimilation von Nutze, sollte aber darauf achten, dass das Teichwasser immer ausreichend mit Sauerstoff angereichert ist, da nur aerobe Bakterien Ammoniak zu Nitrit und anschließend zu Nitrat verstoffwechseln können.

Für eine biologisch Filterung werden folgende Filtermaterialien eingesetzt:

  • Filterschaumwürfel
  • verschiedene Kunststoffelemente (meist poröse Kugeln oder Würfel)
  • Keramikelemente (ebenfalls porös)
  • Zeolith
  • Lavasteine

Achten Sie darauf, dass die biologischen Filtermedien erst nach, einigen Tage, bis einigen Wochen ihre volle Leistung zu entfalten. So lange dauert es nämlich, bis sich die Bakterien in ausreichender Zahl auf dem Filtermedium verbreitet haben.

Physikalisch-chemische Filterung

Bei der physikalisch-chemischen Filterung wird versucht, bestimmte Stoffe gezielt umzuwandeln oder aus dem Wasser zu entfernen. Die chemische Filterung stellt einen massiven Eingriff in das Ökosystem des Teichs dar und sollte nicht unüberlegt zum Einsatz kommen.

Zur physikalisch-chemischen Filterung werden folgente Filtertechniken eingesetzt:

  • Eiweißabschäumer
  • Aktivkohlefilter
  • Ionentauscher

UV-Wasserklärer

Eine weitere Möglichkeit des Filterns bietet der UV-Klärer, welcher meist als letzte Filterinstanz zum Einsatz kommt, damit das Wasser bereits möglichst klar ist und gut von der UV-Lampe durchdrungen werden kann. Der UV-Wasserklärer ist im Inneren mit einer Lampe ausgestattet, welche Licht im ultravioletten Bereich ausstrahlt. Dieses Licht tötet Bakterien und feine Algen ab, welche nicht herausgefiltert werden konnten. Der UV-Klärer kann vor allem bei starken Problemen mit der sogenannten Algenblüte eingesetzt werden, welche manchen Teichbesitzer in den Sommermonaten zur Verzweiflung treiben kann.