Trinkwassertauglichkeit von Gartenschläuchen

gelber gartenschlauch auf einem rasen

Gesundheitsgefährdende Stoffe im Schlauchmantel

Die meisten Gartenschläuche bestehen aus dem Kunststoff PVC (Polyvenylchlorid). Da PVC in seinem Grundzustand hart ist und sich nicht biegen lässt, werden ihm Weichmacher, meist Phthalate beigemischt. Diese machen Anschließend bis zu 30 % des Weich-PVCs aus. Nicht in allen Produkten aus PVC sind zwangsläufig auch Weichmacher. Wasserrohre und Verbinder aus PVC-U werden ohne Weichmacher gefertigt. Die Moleküle der Weichmacher befinden sich zwischen den PVC-Molekülen und sind nicht mit diesen verbunden, sodass diese aus dem Material (z. B. Gartenschlauch) ausdünsten und sich im Wasser lösen können.

Niedermolekulare Phthalate stehen im Verdacht wie Hormone zu wirken und beeinträchtigen somit die Gesundheit des Menschen. So gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass einige Phthalate Übergewicht, Diabetes und Unfruchtbarkeit beim Mann hervorrufen.1

Ist das Gießen von Nutzpflanzen mit einem Gartenschlauch bedenklich?

Da ein Austreten der Weichmacher niemals verhindert werden kann, sollten Sie beim Bewässern von Nutzpflanzen entweder einen Wasserschlauch aus EPDM oder einen Gartenschlauch mit alternativen Weichmachern verwenden. So ist etwa der Suntos Wasserschlauch, welchen wir Ihnen anbieten können frei von Phtalaten (hier werden andere Weichmacher verwendet). Beachten Sie allerdings, dass auch alternative Weichmacher keine Sicherheit für eine gesundheitliche Unbedenklichkeit darstellen, da zu vielen Weichmachern keine ausreichend dokumentierten Langzeitstudien vorliegen.

Da die Temperatur eine große Rolle bei der Menge der ausgasenden Weichmacher spielt, sollten Sie unbedingt vermeiden, Nutzpflanzen mit warmem Wasser zu gießen. Wenn der Gartenschlauch bereits länger in der Sonne liegt, sollten Sie unbedingt das warme Wasser zunächst ablassen und nur kühleres Wasser für die Bewässerung verwenden.

Welche Alternativen gibt es?

Um wirklich sicherzugehen, dass der Schlauch unbedenklich für die Gesundheit ist, können Sie spezielle Trinkwasserschläuche für die Bewässerung von Nutzpflanzen verwenden. Diese bestehen aus EPDM oder PE und sind für die Trinkwasserversorgung zugelassen und vom DVGW zertifiziert. Trinkwasserschläuche sind allerdings wesentlich teurer. Sie können aber auch Wasserschläuche aus EPDM ohne eine Trinkwasserzertifizierung verwenden, welche etwas preiswerter sind.

Für eine automatische Bewässerung bieten sich zudem PE-Rohre und Verbinder an, welche ebenfalls für die Trinkwasserversorgung einsetzbar und geprüft sind. Diese Rohrleitungen sind allerdings nicht so flexibel wie ein Gartenschlauch.

Einzelnachweise

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (www.bfr.bund.de): Gehen von Phthalaten gesundheitliche Risiken aus?