Viele Vorkehrungen sollten bereits beim Verlegen der Rohrleitung getroffen werden. Denn gerade wenn die Rohre unterirdisch verlegt werden, kann im Nachhinein nur schwerlich nachgebessert werden. Rohre aus Metall wie z. B. Kupferrohre oder Stahlrohre sind aufgrund der Härte des Materials häufiger von Frostschäden betroffen als Rohre aus Kunststoff, wie z. B. PE-Rohre oder PVC-Rohre, welche sich bis zu einem gewissen grad ausdehnen können. Aber auch Kunststoffrohre sind nicht zwingend vor einem Aufplatzen bei gefrorenem Wasser gefeit. Um zu verhindern, dass Wasserrohre im Winter gefrieren, sollten Sie die folgenden Dinge beachten.
Eine häufige Wasserentnahme vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass die Rohrleitung gefriert, da in regelmäßigen Abständen frisches, wärmeres Wasser nachfließt.
Oberirdische Rohrleitungen
Oberirdisch verlegte Rohrleitungen sollten mit einer geeigneten Rohrisolierung isoliert werden. Dies bietet nur Schutz bei kurzen Frostperioden (wenige Tage), kann aber die Zeit bis zum Durchfrieren der Leitung im Vergleich zu einer unisolierten Leitung erheblich verlängern. Die Rohre sind durch die Isolierung windgeschützt und kühlen langsamer aus. Bei längeren Frostperioden können Sie zusätzlich mit einem Heizkabel arbeiten. Achten Sie hierbei allerdings auf eine entsprechend dicke Isolierung, um zu verhindern, dass das Heizkabel ununterbrochen heizt.
Obwohl Kunststoffrohre selbst schlechte Wärmeleiter sind, sollten auch diese isoliert werden, wenn die Gefahr besteht, dass die Rohre Frost ausgesetzt sind.
Unterirdische Rohrleitungen
Bei unterirdisch verlaufenden Rohrleitungen sollte bereits beim Verlegen der Rohre eine Mindesttiefe von 50 cm (in Deutschland) im Erdboden eingehalten werden, da hier die Gefahr des Gefrierens sehr niedrig ist. Die Bodentemperatur ist in den letzten Jahren gestiegen1, sodass ein Frieren der Rohrleitungen bei dieser Tiefe eher unwahrscheinlich ist. Zusätzlich können die Rohre mit einer Schicht aus Schaumglasschotter (aufgeschäumtes Altglas) bedeckt werden, welche leicht isolierend wirkt.
Länge der Frostperiode entscheidend
Für das Durchfrieren der Rohrleitungen ist vor allem die Länge der Frostperiode entscheidend. Rohre, welche nur kurzzeitig (z.B. eine Nacht oder ein Tag) Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt sind, sind in der Regel nicht sofort zugefroren. Eine längere Frostperiode über mehrere Tage allerdings sorgt für das Gefrieren des Wassers in der Leitung.
Rohre entleeren
Rohrleitungen, welche über die Wintermonate nicht verwendet werden, wie z. B. Gartenbewässerungsleitungen oder Wasserhähne im Außenbereich sollten über die Wintermonate entleert werden. So kann eine Beschädigung der Rohre weitestgehend vermindert oder ausgeschlossen werden.
Frostschutz in der Wohnung
Auch innerhalb von Gebäuden sollte der Schutz vor dem Zufrieren vor Rohrleitungen nicht vernachlässigt werden. Gerade bei schlecht isolierten Wohnungen können Rohre schnell zufrieren.
Drehen Sie die Heizung nie ganz zu, sodass ein ständiger Wasseraustausch im Rohrkreislauf stattfinden kann. Schließen Sie Kellerfenster bei Minusgraden. Vermeiden Sie Fenster auf Kippstellung, und lüften Sie kurz bei komplett geöffnetem Fenster. So wird ein besserer Luftaustausch gewährleistet und der Energieverlust verringert.2
Einzelnachweise
- Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e. V.: Bodentemperaturen der letzten Jahre (Messstation Essen-Bredeney im Zeitraum 1951-2020)
- luftfeuchtigkeit-raumklima.de: Tipps zum richtigen Lüften über die Wintermonate.