Materialbeschaffung für den Gartenteich

Ein Gartenteich sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre im Garten und kann als Gestaltungsmerkmal die Optik der eigenen Grünoase erheblich aufwerten. Die ersten Überlegungen betreffen dabei häufig die Art des Gartenteichs sowie den Standort. Sind diese Entscheidungen erst einmal gefallen, geht es an die Materialbeschaffung. Genau diese steht nun im Fokus der Betrachtung, um interessierten Gartenbesitzern zu zeigen, worauf beim Bau eines Gartenteichs im Vorfeld zu achten ist.

Folienteich vs. Teichbecken – eine entscheidende Frage

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einen Gartenteich zu errichten. Neben der Nutzung eines festen Teichbeckens kann die Teichgrube auch mit entsprechender Teichfolie ausgelegt werden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die nun etwas genauer aufgezeigt werden:

Teichbecken

Bei einem Teichbecken handelt es sich um ein bereits fertiggestelltes Becken aus Plastik, welches in die Teichgrube eingelassen und entsprechend befüllt wird. Es bringt folgende Vor- und Nachteile mit sich:

  • Sehr stabil und haltbar (+)
  • Einfach zu montieren (+)
  • Alle Pflanzzonen sind bereits integriert (+)
  • Verhältnismäßig teuer (-)
  • Begrenzte Größe auf max. 10 m² (-)
  • Keine individuelle Form (-)
  • Pflanzzonen können nicht individuell gestaltet werden (-)
  • Nur schwierig zu reparieren (-)

Teichfolie

Diese Teichvariante wird durch das Auslegen der Teichgrube mit Teichfolie errichtet. Diese passt sich flexibel dem Untergrund an und kann somit verschiedene Formen annehmen. Folgende Vor- und Nachteile sind mit der Teichfolie verbunden:

  • Günstiger als ein Teichbecken (+)
  • Auch größere Teiche stellen kein Problem dar (+)
  • Keine Begrenzungen bei der Form (+)
  • Leichter zu reparieren (+)
  • Gute Einpassung ins Gelände (+)
  • Pflanzzonen können selbst gestaltet werden (+)
  • Nicht so robust wie ein Teichbecken (-)
  • Komplizierter zu installieren (-)
  • Pflanzzonen müssen selbst festgelegt werden (-)

Die Wahl der Art des Teichs hängt also von folgenden Fragen ab:

  • Wie groß soll der Gartenteich werden?
  • Soll er eine besondere Form aufweisen und einem Naturteich nachempfunden sein?
  • Ist ein aufwendigerer Teichbau in Ordnung oder soll die Errichtung möglichst schnell gehen?
  • Sollen die Pflanzzonen individuell gestaltet werden?

Wer ohne großen Aufwand einen kleinen Gartenteich errichten möchte, liegt mit einem Teichbecken gar nicht falsch. Dieses ist zwar teurer, erspart dem Gartenbesitzer aber auch viel Arbeit. Soll hingegen ein besonders großer Gartenteich mit Fischen und einer besonderen Form her, ist die Teichfolie die richtige Wahl!

Art und Größe der Teichfolie – was sollte beachtet werden?

Ein Folienteich ist für viele Gartenfans etwas ganz Besonderes, bringt aber auch zusätzlichen Aufwand mit sich. So muss vorher beispielsweise die Art der Teichfolie ausgewählt werden. Neben dem Standardmaterial steht dabei auch EPDM-Teichfolie aus Kautschuk zur Verfügung, die eine deutlich höhere Haltbarkeit und UV-Beständigkeit aufweist. Nachfolgend soll deshalb aufgezeigt werden, in welchem Fall welche Teichfolie die richtige Wahl darstellt:

Teichfolie
PVC EPDM
Budget sehr günstig deutlich teurer
UV-Beständigkeit mäßige UV-Beständigkeit sehr gute UV-Beständigkeit
Verarbeitung einfache Verarbeitung Verarbeitung nur mit Zubehör
Umweltverträglichkeit PVC enthält wasserlösliche Stoffe fast ausschließlich Naturkautschuk
Haltbarkeit hält ca. 20 Jahre hält ca. 40 Jahre

 

Wer bereit ist, die etwas kompliziertere Verarbeitung zu übernehmen und den höheren Preis zu bezahlen, fährt mit der EPDM-Teichfolie sehr gut. Sie ist sehr haltbar und zudem besonders umweltverträglich, was gerade in einem Gartenteich mit Fischen ein echtes Plus darstellt.

Wie viel Teichfolie wird für einen Gartenteich benötigt?

Die erforderliche Größe der Teichfolie lässt sich anhand von zwei unterschiedlichen Methoden ermitteln:

Teichgrube ausmessen

Ist die Teichgrube ausgehoben, kann durch Ausmessen die benötigte Folienfläche bestimmt werden. Dies ist vor allem dann sehr wirkungsvoll, wenn es sich um eine nicht-geometrische Form handeln. Zum Ausmessen wird dabei einfach eine Schnur genutzt, die der Gartenfreund zunächst an der längsten Stelle des Teichs einmal komplett (auch durch die Tiefe) auslegt. Genauso wird mit der breitesten Stelle verfahren und jeweils noch ein Meter für den Rand hinzugerechnet. Aus Multiplikation von ermittelter Länge und Breite lässt sich nun eine Quadratmeterzahl ermitteln. Diese ergibt die benötigte Teichfolie. Ein Rechenbeispiel soll dies genauer erklären:

Gemessene Länge: 6 Meter

Gemessene Breite: 5 Meter

Benötigte Fläche: 7 x 6 = 42 m²

Teichfolienbedarf berechnen

Teich mit Folie auslegen
Eine Teichfolie sollte niemals auf Augenmaß gekauft werden. Eine saubere Planung und Berechnung des Folienbedarfs erspart später böse Überraschungen.
Gerade bei geometrischen Teichformen kann die benötigte Teichfolie vorher sehr gut berechnet werden. So sehen die Formeln aus:
Breite = Teichbreite + 2 x Teichtiefe + 0,7 m Rand

Länge = Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 0,7 m Rand

Anhand des obigen Beispiels ergeben sich bei einer angenommenen Tiefe von 1 Meter folgende Werte:

Breite = 3 m + 2 x 1 m +0,7 m Rand = 5,7 Meter

Länge = 4 m + 2 x 1 m +0,7 m Rand = 6,7 Meter

Fläche: 6,7 x 5,7 = 38,19 m²

Weiteres Equipment für den Gartenteich – was hat die Technik zu bieten?

Für einen stetig lebendigen und sauberen Gartenteich ist es wichtig, die Wasserzirkulation stets anzutreiben. Dies lässt sich durch verschiedene Maßnahmen erreichen:

  • Ein Standort im Wind sorgt für eine natürliche Sauerstoffzuführung.
  • Ein Teichfilter reinigt das Wasser von Kotrückständen der Fische und Abbauprodukten der Pflanzen.
  • Mit einem Bodenablauf wird verhindert, dass sich am Grund des Teichs Schlamm sammelt und die Zirkulation wird auch im tiefen Wasser angeregt.
  • Eine Pumpe sorgt für einen natürlichen Wasserkreislauf.

Gerade in Bezug auf die Speisung des Gartenteichs mit Wasser sollte vorher auch über das Leitungssystem nachgedacht werden. Wird das ganze durch einen Schlauch über die Beckenkante geleitet oder sollten doch PVC-Rohre und passende Fittings verlegt werden? Die zweite Variante sorgt ganz klar für Vorteile, denn die Rohre sind wesentlich haltbarer als ein normaler Schlauch. Durch die vielen Fittings (Bögen und Winkel) lässt sich zudem auch der Nachteil der fehlenden Flexibilität etwas abmildern. Preislich liegen die PVC-Rohre und Fittings entsprechenden Durchmessers (wichtig für die Pumpleistung) etwas über Teichschläuchen, aber die zusätzliche Investition kann sich lohnen. Sollte sich in einem Rohr ein Leck befinden, kann dieses einfach ausgeschnitten und mit zwei Muffen und einem neuen Rohr befestigt werden. Dies ist bei Teichschläuchen deutlich schwieriger.

Schläuche vs. PVC-Rohre im Überblick:

  • Schläuche sind insgesamt etwas günstiger als PVC-Rohre und Fittings
  • PVC-Rohre weisen eine bessere Haltbarkeit auf
  • Die Rohre sind einfacher zu reparieren
  • Schläuche sind etwas flexibler, jedoch lassen sich mit PVC-Rohren und Winkeln sowie Bögen auch kurvige Strecken realisieren
aufgerollter Teichschlauch
Die Kunststoffspirale des Spiralschlauchs sorgt für einen gleichbleibenden Querschnitt über die gesamte Schlauchlänge. Die Strömungsgeschwindigkeit des hindurchfließenden Wassers wird nur wenig beeinträchtigt.
Auswahl aun PVC Rohren und Fittings
PVC-Rohre können ober- und unterirdisch verlegt werden. Die Rohre werden mit entsprechenden PVC-Fittings verklebt.

Fazit

Der Erfolg des Teichbaus hängt nicht unerheblich auch an der Auswahl der passenden Materialien. Dabei gilt immer, dass das Material sich der Art von Gartenteich anpassen sollte. Mit der richtigen Ausstattung kann der Teich ein echtes Highlight im eigenen Garten werden.

Bilderquellen:

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