SAN - Styrol-Acrylnitril-Copolymer

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Werkstoffe / Materialien

SAN ist ein transparenter und harter Kunststoff, der sich durch eine hohe Beständigkeit gegenüber verschiedener Säuren und Laugen auszeichnet und sich in industriellen Rohrleitungen eignet. Die hohe Transparenz macht den Kunststoff im Rohrleitungsbau ideal für Schaugläser/Sichtgläser, welche zur visuellen Überprüfung des Mediums verwendet werden. Hier kann er gut als Alternative für Plexiglas (PMMA) verwendet werden und zeichnet sich bei ähnlicher Transparenz durch eine bessere Schlagzähigkeit aus.

Die Abkürzung SAN steht für „Styrol-Acrylnitril-Copolymer“, einem Copolymer, welches aus den beiden Ausgangsstoffen (Monomere) Styrol und Acrylnitril hergestellt wird. Die Komponenten können je nach gewünschter Eigenschaft unterschiedlich gemischt werden. Häufig liegt eine Kombination aus ca. 70 % Styrol und 30 % Acrylnitril vor.

Eigenschaften und Beständigkeiten von SAN

Chemische Beständigkeit

SAN zeichnet sich durch eine gute chemisch Beständigkeit gegen schwach saure und schwach alkalische Lösungen, diverse Lösungsmittel, aliphatische Kohlenwasserstoffe, viele Fette, Öle und Bleichmittel sowie die häufigsten Reinigungsmittel aus.

Nicht beständig hingegen ist SAN gegen aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe, Ketone und Ester.

Temperaturbeständigkeit

SAN besitzt eine im Verhältnis zu anderen Kunststoffen eine hohe Temperaturbeständigkeit. Die Verformungstemperatur liegt bei 165 °C bis 190 °C

UV-Beständigkeit

Der Kunststoff SAN ist nicht UV-Beständig. Durch Zugabe von Stabilisatoren können die Eigenschaften von SAN verändert werden. Dem Kunststoff werden häufig UV-Stabilisatoren beigemischt, welche den Zerfall des SANs verzögern. Die UV-Stabilisatoren haben eine höhere Reaktivität und zerfallen somit vor dem Kunststoff. Die Moleküle werden durch die UV-Strahlung aufgespalten und es entstehen freie Radikale, welche neue Verbindungen eingehen. Sind die UV-Stabilisatoren allerdings aufgebraucht, zerfallen auch die Kohlenstoffbindungen des SANs. Die Verbindungen der SAN-Moleküle werden dann durch die energiereiche UV-Strahlung aufgespalten und es entstehen freie Radikale (ungebundene Elektronen), welche neue Verbindungen mit der umgebenden Luft (vorallem O2-Verbindungen) eingehen. Der Kunststoff versprödet durch diesen Vorgang an seiner Oberfläche.

Werkstoffeigenschaften (Richtwerte)

Rohdichte 1,09 g/cm³
Zugfestigkeit (ISO 527-2) 60 MPa
Bruchdehnung 2,5 %
Temperaturbereich zur Verformung 165 °C bis 190 °C
Wärmeleitfähigkeit (DIN 52612) 0,17 W/mK
Farbe gelblich bis opak

Trinkwassertauglichkeit

SAN ist in der Regel für den Kontakt mit Trinkwasser geeignet und gibt keine Stoffe an dieses ab, weshalb es auch in Trinkwasserleitungen zum Einsatz kommt.