Als Nenndruck wird die Referenzgröße von Rohrleitungssystemen bezeichnet, die dem Auslegungsdruck bei 20°C Flüssigkeitstemperatur entspricht und mit der Abkürzung PN (engl. pressure nominal) angegeben wird.
Für abweichende Raumtemperaturen wird der zulässige Betriebsdruck jeweils in Prozent des Nenndruckes angegeben.
Nach EN 1333 sind verschiedene Nenndruckstufen festgelegt:
PN 2,5 / PN 6 / PN 10 / PN 16 / PN 25 / PN 40 / PN 63 / PN 100 / PN 160 / PN 250 / PN 320 und PN 400
In der Praxis werden aber auch Rohrleitungen mit anderen Nenndrücken eingesetzt. Gerade bei den PVC-Fittings und PVC-Rohren gibt es z.B. auch PN 4 bzw. PN 12,5. In direktem Zusammenhang mit der Nennweite einer Rohrverbindung steht die jeweilige Wandstärke des Rohres bzw. der Verbindungsteile zwischen den Rohren. Durch die allgemein übliche Angabe der Nennweite können Bauteile verschiedener Hersteller in einem System verwendet werden, wobei der zulässige Betriebsdruck sich immer nach dem Bauteil mit dem schwächsten Nenndruck richtet.
Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass die meisten PVC-Klebefittings in PN 16 gefertigt werden. Einige wenige Fittings, wie zum Beispiel die meisten Gewindeverbinder sind hingegen üblicherweise nur in der Druckstufe PN 10 erhältlich. Für die allermeisten Anwendungen, wie Schwimmbad- oder Teichbau ist das trivial.
Gerade bei Kunststoffrohren ist die Auswahl des Nenndrucks nicht trivial, wenn Flüssigkeiten mit einer Temperatur von über 20 °C befördert werden sollen, da der maximale Betriebsdruck in einem erheblichen Maße von der Flüssigkeitstemperatur abhängt. Zudem wird die chemische Beständigkeit durch höhere Temperaturen reduziert. Im Diagramm sehen Sie die Abhängigkeit des Arbeitsdruckes von der Flüssigkeitstemperatur bei verschiedenen Kunststoffen.