Nachhaltigkeit bei unseren Versandverpackungen

Im Versandhandel spielen die Verpackungen eine große Rolle bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes, da sie, wie auch der Transport bei jedem Auftrag vorhanden ist. Hierdurch können schnell große Mengen an Verpackungsmaterial anfallen. Wir sind bestrebt, den Verpackungsabfall so gering wie möglich zu halten und haben uns dazu einige Konzepte überlegt, welche dazu beitragen sollen. Zudem setzen wir immer mehr auf alternative Verpackungen, die bereits in der Herstellung ressourcenschonender oder biologisch abbaubar sind.

Bestandsaufnahme

Um zu ermitteln, wie es um unseren ökologischen Fußabdruck im Verpackungsbereich bestellt ist, haben wir zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt. So können wir sehen, wie viele Verpackungen tatsächlich anfallen und daraus Durchschnittswerte ermitteln, welche wir als Grundlage für weitere Berechnungen heranziehen.

Im Jahr 2022 haben wir 61.532 Pakete verschickt. Hinzu kommen noch Paletten und Verpackungsmaterial wie etwa Blasenfolie, Klebeband und Tüten. Um die Transportwege zu reduzieren, lassen wir Palettenware bereits vom Lieferanten oder einem Großhändler direkt versenden. Allein die Kartons (neue) machten ein Gewicht von etwa 14 Tonnen Papier aus. Des Weiteren fielen etwa 1 Tonne Holz, 225 kg Kunststofftüten und 1100 kg Klebeband an. (Stand 2022)

16 % aller versendeten Kartons wurden bereits einmal versendet

Seit jeher verwenden wir die Kartons unserer Lieferanten erneut. Hierdurch lassen sich erhebliche Mengen an Ressourcen einsparen. Das Prüfen der Kartons auf Beschädigungen und die Lagerung sowie die Handhabung sind etwas aufwändiger, als neue Kartons zu verwenden, allerdings wird dies durch die Einsparungen im Einkauf fast ausgeglichen. 2022 bestanden 83,88 % (51.614) aller verschickten Pakete aus neuen Kartons und 16,12 % (9.918) aus wiederverwendeten Kartons. Im Schnitt wog ein neuer Karton etwa 284 g und ein wiederverwendeter 369 g (die Kartons sind meist größer). Hierdurch konnten allein 2022 bereits 3.660 kg neue Kartons eingespart werden. Der eingesparte ökologische Fußabdruck beträgt dabei bezogen auf das CO2-Äquivalent 911,34 kg (249 kg CO2e/t).1

Verpackunsmaterial aus beschädigten Kartons

Einige Kartons sind, wenn sie bei uns ankommen, bereits so beschädigt, dass wir sie nicht mehr für den Transport verwenden können. Diese werden geschreddert und zu Verpackungsmaterial weiterverarbeitet. So wird die Lebensdauer noch etwas erhöht und der Einsatz von Kunststoffverpackungen wie z. B. Blasenfolie reduziert. Dieses Verpackungsmaterial kann, wie auch die Kartons selbst einfach in der blauen Tonne entsorgt werden, wo es wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt wird.

Graskartons

Seit einigen Jahren werden Alternativen zu Holz für die Papierindustrie gesucht, da dieses aus mehreren tausend Kilometern transportiert werden muss, der Wassergebrauch sehr hoch ist und bei der Herstellung schwer zu reinigende Abwässer entstehen. Auch wenn für Verpackungskartons fast ausschließlich Altpapier verwendet wird, so müssen die Zellulosefasern regelmäßig durch neue ersetzt werden, da diese bei jedem Recycling kürzer werden. In den letzten Jahren hat sich Gras als gute Alternative herausgestellt, auch wenn die verfügbare Menge bei Weitem nicht die benötigte Menge ersetzen kann.

Papier aus Gras benötigt erheblich weniger Wasser, als Papier aus Holzfasern, da Gras kein Lignin produziert, welches bei Papier aus Holz erst aufwändig und mit verschiedenen Chemikalien herausgelöst werden muss. Graspapier kann weitestgehend mechanisch hergestellt werden und lässt sich genauso im Papiermüll recyclen wie Papier aus Holz. Ein großer Vorteil liegt zudem in den geringen Transportwegen. Das Gras wird innerhalb weniger Kilometer um die Papierfabrik angebaut und ist damit vergleichbar mit recyceltem Papier.

Wir werden verstärkt auf den Einsatz von Kartons aus Graspapier setzen und sind gespannt darauf, was noch kommen wird.

Die optimale Kartongröße

Je kleiner die Kartons, desto geringer fällt der ökologische Fußabdruck aus. So einfach wie das klingt, so schwierig ist es auch dies umzusetzen. Leider gibt es keinen maßgeschneiderten Karton für alle Aufträge. Wir versuchen die Verpackungen so klein wie möglich zu halten und haben unsere Verpackungen seit Jahren stetig optimiert, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Mittlerweile sind über 80 % aller verwendeten neuen Kartons Sonderanfertigungen.

Kompostierbare Kunststoffverpackungen

Wir können nicht sehen, was unsere Kunden mit den Verpackungen machen, aber wir können sehen, was auf der Welt passiert. Immer mehr Kunststoffe gelangen in die Umwelt und sorgen dort für erhebliche Probleme für alle Lebewesen. Wir haben deshalb mit kompostierbaren Kunststoffen für unsere Verpackungen experimentiert. Diese bestehen aus pflanzlicher Stärke oder Cellulose, die von Bakterien und Pilzen zersetzt werden können. Dadurch werden diese Kunststoffe in wesentlich kürzerer Zeit zersetzen als die gängigen Kunststoffe.

Allerdings gibt es auch hier einige Nachteile. Die Kunststoffe können ausschließlich kompostiert werden, da sie nicht mit dem restlichen Kunststoff recycelt werden können. Zudem verbieten manche Kommunen die Entsorgung in der braunen Tonne, weshalb sie dann in der schwarzen Tonne entsorgt werden müssen und dann in Verbrennungsanlagen verbrannt werden. Außerdem müssen, wie z. B. auch beim Biodiesel Landflächen zur Verfügung stehen, um das Biomaterial anzubauen, was zu einer Konkurrenz mit den Landflächen für Lebensmitteln führt.

Seit Anfang 2022 sind diese Kunststoffe im Verpackungsbereich deutschlandweit verboten, weshalb wir uns ebenfalls von diesem Konzept verabschiedet haben.

Die beste Verpackung ist: gar keine Verpackung

Wie immer gilt, dass alle vermeidbaren Verpackungen auch vermieden werden sollten. Verpackungen, die sich komplett vermeiden lassen, sparen 100 % der benötigten Ressourcen ein und haben einen ökologischen Fußabdruck von 0. Wir können die Verpackungen nicht komplett vermeiden, aber wir sind ständig auf der Suche nach alternativen und kleineren Verpackungen, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Wir sind der Meinung, dass sämtliche Einsparungen, die umgesetzt werden können, auf langer Sicht mehr bewirken, als der Ausgleich durch CO₂-Zertifikate.

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