Kupferrohre und Lötfittings verarbeiten (Weichlöten)

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Anleitungen

Kupferrohre und Kupfer-Lötfittings lassen sich einfach in wenigen Schritten verlöten. Man unterscheidet zwischen Hartlöten und Weichlöten, wobei sich lediglich die Temperaturen unterscheiden und das damit verbundene Lot. Beim Weichlöten verwendet man z. B. Zinn, was in der Wassertechnik der Standard ist. Hartlöten wird nur sehr selten und in Ausnahmefällen durchgeführt, wo die Rohre anschließend Temperaturen von über 110 °C standhalten müssen. Hier würde das Zinn nicht mehr ausreichen. Beim Löten sollten einige Schutzvorkehrungen getroffen werden, da das Verlöten bei offener Flamme erfolgt. Beachten Sie zudem, dass nur geschultes Fachpersonal an Trinkwasserleitungen Veränderungen vornehmen sollte, da bei unsachgemäßer Arbeit Verunreinigungen ins Trinkwasser gelangen können.

Benötigtes Material:

  • Kupferrohre und Verbinder
  • Lötlampe oder Brenner
  • Flussmittel/Lötpaste (DVGW-geprüft)
  • Lötzinn
  • Rohrschneider oder Metallsäge
  • Rohrentgrater oder Feile
  • Reinigungsfließ oder feine Metallwolle
  • gegebenfalls Schutzhandschuhe, Schutzbrille

Die Verarbeitung von Kupferrohren und Lötfittings erfolgt in folgenden Schritten:

  1. Vorbereitung:
    Schneiden Sie das Kupferrohr mit einem Rohrschneider oder einer Säge auf die richtige Länge und entgraten Sie die Enden des Rohrs mit einem Entgrater oder einer Feile. Beim Rohrschneider entfällt das Entgraten. Reinigen Sie das Rohrende und den Verbinder mit einem Reinigungsfließ oder Metallwolle, bis die zu lötenden Flächen blank sind. Reinigungsmittel ist dabei nicht notwendig.

  2. Flussmittel auftragen:
    Tragen Sie anschließend das Flussmittel (Lötpaste) auf die zu lötenden Flächen. Das Flussmittel sorgt dafür, dass sich das Lötzinn gleichmäßig verteilt.

  3. Montage:
    Stecken Sie den Verbinder auf das Rohr und schieben Sie ihn so weit wie möglich auf das Rohr. Lötpaste, die herausquillt muss nicht entfernt werden.

  4. Erhitzen:
    Verwenden Sie einen Brenner oder eine Lötlampe, um die Verbindungsstelle zu erhitzen. Das Ziel ist es, den Verbinder und das Kupferrohr auf eine ausreichend hohe Temperatur zu bringen, um das Lötmittel zum Schmelzen zu bringen. Bei diesem Vorgang wird das Flussmittel flüssig. Wenn es silbrig glänzt, ist es heiß genug für den nächsten Schritt.

    Tipp! Halten Sie den Brenner nur von einer Seite an das Rohr. So können Sie sichergehen, dass sobald die gegenüberliegende, kalte Seite heiß genug für das Lötzinn ist, die Temperatur auf allen Seiten ausreicht.

  5. Lötzinn anbringen:
    Führen Sie das Lötzinn vorsichtig an die kälteste Seite des Rohres heran. Das Lötzinn sollte flüssig werden und in die Verbindung zwischen dem Kupferrohr und dem Verbinder eindringen und sich dank des Flussmittels selbstständig gleichmäßig verteilen.

  6. Abkühlung:
    Lassen Sie die Verbindung abkühlen. Wenn die Verbindung abgekühlt ist, sollte sie fest und dicht sein. Führen Sie anschließend immer eine Druckprobe durch und prüfen Sie die Verbindungen auf Undichtigkeiten, um größere Schäden zu vermeiden.

Achtung!
Achten Sie darauf, dass keine brennbaren Gegenstände oder Tapeten dabei Feuer fangen können. Diese müssen zunächst mit einer nicht brennbaren und schlecht wärmeleitenden Platte hinter der Rohrleitung geschützt werden. Verwenden Sie gegebenenfalls Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille.