Gewinde abdichten

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In der Gas- und Wassertechnik kommen meist Whitworthgewinde zum Einsatz. Fittings mit einem Innengewinde weisen in der Regel ein paralleles Gewinde auf und Fittings mit einem Außengewinde meist ein konisches. Die Verbindung dieser beiden Gewinde ist im Normalfall in sich selbst dichtend, man spricht von metallisch dichtenden Gewinden und benötigen kein Dichtmaterial.
Allerdings greift man aus verschiedenen Gründen dennoch zu einem Abdichtband oder auch Hanf zurück. Zum Einen kann hiermit die Dichtigkeit zweier Gewinde besser gewährleistet werden und zum Anderen, lassen sich Kunststofffittings ab einer gewissen Einschraubtiefe, aufgrund des starken Reibungswiderstandes nicht mehr ohne Weiteres festziehen, geschweige denn lösen.
Im Folgenden einige Methoden, die zum Abdichten von Gewindefittings in der Wassertechnik zum Einsatz kommen.

Abdichten mit Teflon©

Teflon richtig um das Gewinde legen

Die richtige Laufrichtung

Die Abdichtung eines Gewindes mit einem Abdichtband aus PTFE (Polytetrafluorethylen), häufig auch einfach Teflon© genannt ist wohl die am häufigsten und auch am einfachsten anzuwendende Methode. Das Abdichtband wird einfach flach um das Außengewinde eines Fittings gewickelt. Wichtig ist darauf zu achten, dass es möglichst straff anliegt und in richtiger Richtung aufgelegt wird. Wenn sie das Gewinde in Ihre Richtung zeigen lassen, so muss das Abdichtband in Richtung Uhrzeigersinn aufgewickelt werden. Dies ist wichtig, um zu verhindern, dass sich das Abdichtband beim Einschrauben in ein anderes Gewinde löst.

Teflon richtig um das Gewinde legen

Das Endergebnis

Auf diesem Bild können Sie sehen, wie das Endergebnis aussieht, nachdem einige Bahnen um das Gewinde gezogen wurden. Beachten sie ebenfalls, den ersten Gewindegang freizulassen, damit das Gegengewinde richtig greifen kann. Das Abdichtband sorgt für die Dichtheit der Verbindung und gleichzeitig dafür, dass sich die Gewinde leichter miteinander verschrauben lassen können, da sie leicht auf dem Teflon© gleiten.

Wie viele Lagen Gewindedichtband benötige ich?

Die Gewindedichtbänder unterscheiden sich in Stärke und Qualität. Nehmen sie ein Abdichtband mit einer Stärke von 0,1 mm, so reichen in der Regel 2-3 Umwicklungen. Nehmen sie ein Gewindedichtband mit einer geringeren Stärke, wie etwa 0,075 mm bei diesem Dichtband, so erhöht sich auch die Anzahl der Lagen auf 3-4. Wenn sie einige Gewinde abgedichtet haben, bekommen sie auch selbst ein Gefühl dafür. Letztendlich gibt es keine feste Formel dafür.

Wichtig. Teflon Dichtband eignet sich nur für Gewinde mit einem Durchmesser von maximal 1" (ca. 32 mm). Für größere Gewindefittings können Sie einen Dichtfaden verwenden.

Abdichten mit Gewindedichtfaden

Schlauchtülle mit Abdichtfaden

So wird mit einem Abdichtfaden abgedichtet

Das Abdichten mittels eines Gewindedichtfadens ist genauso leicht wie mit einem Abdichtban. Dichtfäden bestehen in der Regel aus PA (Polyamid) oder PTFE (Polytetrafluorethylen) und werden auch als Teflon© Gewindedichtfaden bezeichnet. Bei einigen dieser Gewindedichtfäden wie etwa bei dem Dichtfaden von Tangit, der Firma Henkel ist bereits eine Imprägnierung mit einem Fett bestehend aus Siliconen erfolgt, um eine bessere Dichtheit und ein einfacheres Verschrauben der Gewinde zu gewährleisten. Der Faden wird straff um das Gewinde gewickelt, wobei darauf zu achten ist, dass der Faden quer über die Gewindegänge verläuft. Wie beim Abdichtband, ist auch beim Abdichtfaden die Richtung in der der Faden aufgebracht wird zu beachten. Die Wickelrichtung erfolgt im Uhrzeigersinn, wenn das Gewinde in Ihre Richtung zeigt. Achten sie darauf, den ersten Gewindegang freizulassen, um zu gewährleisten, dass die zu verschraubenden Gewinde ineinandergreifen.

Wie viele Wicklungen Gewindedichtfaden werden benötigt

Die Umrundungen sind stark vom Gewindedurchmesser und vom Gewindetyp abhängig. Bei Kunststoffgewinden verdoppelt sich die Anzahl der Wicklungen.

Durchmesser des
Gewindes

Anzahl Wicklungen
-Metall-

Anzahl Verbindungen
160 m Faden
-Metall-

Anzahl Wicklungen
-Kunststoff-

Anzahl Verbindungen
160 m Faden
-Kunststoff-

1/2" (20,96 mm) 6-8 400 12-16 200
3/4" (26,44 mm) 7-9 275 14-18 138
1" (33,25 mm) 8-12 192 16-24 96
1 1/2" (47,80 mm) 10-15 105 20-30 53
2" (59,61 mm) 15-25 57 30-50 29
2 1/2" (75,18 mm) 20-30 34 40-60 17
3" (87,88 mm) 25-35 23 50-70 12
4" (113,03 mm) 35-45 12 70-90 6

Abdichten mit Gewindedichthanf

Gewindedichthanf eignet sich für alle Metallgewinde. Der Vorteil im Vergleich zu PTFE-Dichtband ist die quellende Eigenschaft von Teflon, welches eine selbstdichtende Wirkung besitzt. Die Gewinde können zur einfacheren Verarbeitung angeraut werden. Für eine einfache Verarbeitung sollte der Hanf nach dem Anbringen zusätzlich mit einer Gewindedichtpaste bearbeitet werden, um die Verarbeitung zu vereinfachen.

Schadensvermeidung

Kunststofffittings neigen dazu aufzureißen bzw. aufzuplatzen, wenn die Gewindemuffen (Innengewinde) einer hohen mechanischen Spannung ausgesetzt sind. Dies kann auch erst nach einiger Zeit zutage treten.

Beachten Sie die folgenden Punkte, um eine Beschädigung der Gewinde zu vermeiden.

  • Schrauben Sie Kunststoffgewinde zunächst nur handfest zusammen. Anschließend ziehen Sie die Gewindeverbindung nur 1 bis maximal 3 Umdrehungen mit einem Werkzeug an.
  • Sorgen Sie wenn möglich bei Übergängen von Kunststoff- auf Metallfittings dafür, dass das Innengewinde stets aus Metall und das Außengewinde aus Kunststoff besteht oder Verwenden Sie Kunststoffmuffen mit einem Verstärkungsring aus Stahl.
  • Vergewissern Sie sich, wenn Sie ein flüssiges Gewindedichtmittel bzw. einen Gewindekleber verwenden, dass das Mittel für den Kunststoff geeignet ist, ohne diesen zu beschädigen.