Beim Verlegen von PE-Rohren stehen PE-Fittings mit unterschiedlichen Verbindungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Beschreibung soll Ihnen dabei helfen PE-Rohre mithilfe von PE-Klemmverbindern zu verbinden. Die Klemmverbinder können aus Metall, oder aus Kunststoff bestehen und werden über eine Gewindemutter verschraubt. Im Inneren befindet sich ein Grip-Ring, welcher ebenfalls aus Metall oder Kunststoff bestehen kann, der beim Festziehen der Mutter an das PE-Rohr gepresst wird und sich in den Mantel des Rohrs eindrück. PE Klemmfittings bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit, PE-Rohre miteinander zu verbinden. Zusätzlich lassen sich solche Verbindungen zu einem späteren Zeitpunkt wieder lösen.
PE-Rohre mit Klemmverbindern verbinden
1. Das Rohr in einem Winkel von 90° schneiden
Das PE-Rohr wird auf die Gewünschte Länge geschnitten. Wichtig ist dabei zu beachten, dass der Schnitt möglichst einen Winkel von 90° zur Rohrlänge besitzt, um ein weiteres Verarbeiten zu erleichtern. Zum Schneiden von PE-Rohren können verschiedene Werkzeuge verwendet werden. Sehr leicht geht das Sägen mit einer Kappsäge von der Hand. Aber auch die Verwendung einer Metallsäge ist, obwohl das PE ein relativ weicher Stoff ist, auch noch möglich. Des Weiteren kann eine Spezielle Rohrschere verwendet werden, bei der das anschließende Entgraten entfällt. Wir haben das PE-Rohr, welches Sie auf dem Bild sehen, zu Demonstrationszwecken mithilfe einer Kappsäge geschnitten. Wie Sie sehen können, kommt es vor, dass an der Schnittfläche ein Grat entsteht, welcher in einem nächsten Schritt entfernt werden muss.
2. Entgraten und Anfasen
Der Grat kann den O-Ring, welcher zum Abdichten des Fittings von Nöten ist nachhaltig beschädigen, weshalb er zwingend entfernt werden sollte. Auch hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Es empfiehlt sich die Verwendung eines Entgraters, welcher zugleich das Rohr anfast (anschrägt). Wenn Sie keinen entgrater besitzen oder nur wenige Rohre Entgraten müssen, so können sie dies auch mit einem Messer bewerkstellige. Alternativ kann die Außenkante auch ,it einer Feile abgeschliffen werden, wodurch der Grat entfernt wird und zugleich ein Anfasen stattfindet. Das Rohrende welches Sie auf diesem Bild sehen haben wir mit einem Messer entgratet und mit demselben Messer angefast. Das Anfasen der scharfen Kanten ist genauso wichtig, wie das entgraten.
3. Gleitmittel auftragen
Die Verwendung eines Gleitmittels ist bei PE-Rohren mit einem Durchmesser von bis zu 32 mm, oder auch 40 mm meist nicht nötig, da sich diese noch recht einfach mit Muskelkraft zusammenschieben lassen. Bei PE-Rohren mit einem größeren Durchmesser allerdings stellt der O-Ring einen erheblichen Widerstand dar, wodurch die PE-Rohre nur mit Gewalt in die Klemmkupplungen eingeschoben werden können. Aus diesem Grund ist die Verwendung eines Gleitmittels nicht verkehrt. Als Gleitmittel kann dasselbe verwendet werden, wie es auch bei den Steckfittings der Abfluss, und Abwasserrohre Anwendung findet. Bei Trinkwasserleitungen ist unbedingt darauf zu achten, ein Gleitmittel mit einer Trinkwasserzulassung zu verwenden. Die Mutter und der Grip-Ring werden vom Klemmverbinder entfernt und auf das PE-Rohr geschoben. Anschließend wird das Gleitmittel auf das Rohrende und auf den O-Ring der Klemmmuffe aufgetragen.
4. PE-Rohr in die Klemmmuffe einschieben
Wenn nicht bereits geschehen, entfernen Sie den Grip-Ring und die Überwurfmutter vom PE-Fitting und schieben Sie diese auf das PE-Rohr. Erst die Mutter, dann der Grip-Ring (wie auf dem Bild zu sehen). Bei manchen Herstellern können zusätzlich die O-Ringe entfernt werden und ebenfalls auf das Rohr aufgeschoben werden. Anschließend Stecken Sie das PE-Rohr bis zum Anschlag in die Muffe des Fittings. Beim Einschieben gibt es zweimal einen Widerstand. Den ersten Widerstand spüren Sie, wenn sie das Rohr durch den Gummiring schieben, da dieser einen geringeren Durchmesser besitzt als das PE-Rohr. Der zweite Widerstand ist der Anschlag, wo es dann wirklich nicht mehr weitergeht. Wichtig ist, dass das Rohr bis zum zweiten spürbaren Widerstand eingeschoben wurde. Nur so kann eine Dichtheit gewährleistet werden.
5. Festziehen der Überwurfmutter
Der Grip-Ring und die Überwurfmutter werden an die Klemmmuffe des PE-Fittings geschoben und festgeschraubt. Kleinere Klemmverbinder bis 50 mm können dabei noch leicht mit der Hand festgezogen werden. Bei größeren Durchmessern, oder auch bei größeren Mengen an zu verarbeitenden Klemmverbindern kann auch ein Montageschlüssel verwendet werden, welcher extra für diesen Zweck zu bekommen ist. Auch ein sogenannter Bandschlüssel kann die Arbeit mit größeren Durchmessern erheblich erleichtern. Eine solche Verbindung kann für einen Wasserdruck von bis zu 16 bar verwendet werden, sofern die verwendeten PE-Rohre für diesen Druck ausgelegt sind.
Beim Festziehen der Überwurfmutter wird der Grip-Ring gegen das Rohr gepresst. Da der Grip-Ring sehr hart ist und das PE-Rohr im Verhältnis zu diesem wesentlich weicher, drückt sich der Ring in die Oberfläche des PE-Rohres. Auf diesem Bild ist zu erkennen, wie sich der Grip-Ring in die Oberfläche geschnitten hat. Dies ist nur bei PE-Rohren möglich. Bei anderen Rohren, wie etwa PVC-Rohre oder Metallrohre können keine Klemmverbinder eingesetzt werden.